Eindeutig war die Angelegenheit am Sonnabend in Neuenkirchen zwischen den Gastgebern vom SV Jahn und Traktor Dargun. Die Anzeigetafel zeigte das Ergebnis groß an: Drei Tore für den Jahn, keines für Dargun. Die Angelegenheit zwischen beiden Teams war deutlich und in der Höhe auch verdient, auch wenn Traktor in den Schlussminuten klare Chancen liegen ließ.
Mit Enrico Biebel, Tommy Lewerenz und Michael Rehländer standen drei Akteure in der Startelf, die die Vorbereitung fast komplett nicht mitmachen konnten. Keine Ausrede, denn von den Namen her, hatten Seidel und Müller eigentlich eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt. Dennoch waren die Defizite deutlich sichtbar. Der Jahn zeigte, warum man nach dem Rückrundenauftakt jetzt sogar auf Rang vier steht. In der Zentrale kurbelte Titze an, die Außenspieler spulten ordentlich Meter ab und waren während der 90 Minuten nicht in den Griff zu bekommen. So waren Neuenkirchens Torschützen mit Rico Becker (37.) und Alexander Woesner (70./85.) die logische Konsequenz, denn beide sind auf den Außenbahnen zu Hause. Sie stehen sonst nicht oft in der Liste der Torschützen, doch nutzten beide den Platz, der ihnen von den Gästen geboten wurde.
Traktors erste nennenswerte Chance hatte Binnenböse in Minute 54, als sein Schuss aus 18 Metern knapp über Neuenkirchens flog. Besonders ärgern durfte sich Dargun sechs Minuten später, als Innenverteidiger Koch zu überrascht war, dass sein Kopfballversuch ebenfalls nicht sein Ziel fand. Tommy Lewerenz hatte ihn zuvor gut in Szene gesetzt. In diesen beiden Aktionen lag der Ausgleich in der Luft. Wie man es besser macht, zeigte Neuenkirchen mit einem Doppelschlag und der Vorentscheidung. Was sich allerdings in den letzten drei Minuten abspielte, war dann schon überraschend. Neuenkirchen wiegte sich aufgrund der deutlichen Führung in Sicherheit, Dargun hatte aber noch was zu bieten. Zweimal Joker Simeon Schmidt (87./90.) und ein Lattenball von Seidel (88.), der angeschossen wurde, hätten eine Ergebniskosmetik verdient gehabt. Es waren Chancen, die man schon als hochkarätig bezeichnen durfte.
Traktor: Schöpf, Franz, Koch, St. Schmidt, Marcel Werner (78. S. Schmidt), Palme (64. Seidel), Binnenböse, Biebel, Lewerenz, Nennemann, Rehländer