Die Serie von vier Niederlagen am Stück hat Traktor Dargun vorerst gestoppt. Dank einer starken kämpferischen Leistung holten die Klosterstädter ein 0:0 gegen die SG Karlsburg/Züssow, die alle ihre fünf Auswärtsduelle zuvor gewannen.
Dass die Gäste einzig vor dem Anpfiff jubelten, als sie reihenweise die Bälle beim Warmmachen versenkten, war erneut Torwart Ralf Krause zu verdanken. Gleich nach vier Minuten begann sein Privatduell gegen Lukas Möller. Krause blieb bis in die Nachspielzeit konzentriert und hielt am Ende die Null fest. Traktor lieferte über weite Strecken eine kompakte und konzentrierte Leistung ab. Der Unterschied zu den vier Spielen zuvor war deutlich sichtbar. So setzte Francesco Bannier die erste Duftmarke nach 12 Minuten. Möller (21.) und Torjäger Bischoff (28.) scheiterten auf Seiten der SG. Den Konter mit einem Abschluss von Nennemann konnte KaZü-Schlussmann Prieß nur nach vorne abprallen, einen Darguner Abnehmer gab es jedoch nicht. So ging es torlos in die Kabinen.
Der zweite Durchgang war dann sehr unterhaltsam. Traktor hatte zwischen der 60. und 70. Minute die beste Phase und hätte den Favoriten fast ins Straucheln gebracht. Doch weder die gute Kombination über Bannier, Grieger und Rehländer (63.) brachte den nötigen Erfolg, ebenso wie Banniers Schuss nur eine Minute später. Die größte Traktor-Chance hatte dann Carlo Nennemann. Der Torschrei lag schon auf den Lippen, als Darguns Nummer 22 ein Missverständnis der Gäste-Abwehr nutzte. Doch der Winkel wurde zu spitz, Prieß kratzte das Leder gerade noch von der Linie (66.).
Als Krause nach 72 Minute erneut gegen Möller parierte, war dessen Arbeitstag nur eine Minute später beendet. Traktor wechselte die Offensive noch einmal aus. Stephan Seidel und Frank Zimmermann, das Sturmduo der vergangenen Jahre, war wieder vereint. Und Zimmermann war auch gleich zur Stelle, doch ein SG-Verteidiger war wachsam und klärte für den einschussbereiten Zimmermann (74.). Dann begann die Schlussphase und die Gäste setzten alles auf eine Karte. Viele Ecke brachten Traktor in Verlegenheit. Der Schuss von Kapitän Brandenburg aus 16 Metern war zu zentral (81.). Vier Minuten vor dem Schlusspfiff hatte Joker Henkel seinen ersten Matchball. Doch er ließ die hundertprozentige Chance liegen, als er Traktors Gehäuse zum Einsturz bringen wollte. Das Leder verfehlte weit den Kasten. In der 89. verlängerte Brandenburg per Kopf, doch Henkel scheiterte an der Querstange. So blieb es beim 0:0.
Fairerweise muss man zugeben, dass Traktor bei zwei fragwürdigen Entscheidungen Glück hatte, dass es nicht zum Strafstoß kam. Dennoch verdienten sich die Gastgeber diesen Punkt, weil man endlich mal gegenhielt. Karlsburg/Züssow muss sich an die eigene Nase fassen. Chancen für Tore waren genügend vorhanden.
Dargun: Krause, Franz, Koch, St. Schmidt, Marcel Werner, Neise, Bannier, Grieger (67. Seidel), Nennemann, Westphal, Rehländer (73. Zimmermann)