Dass man gegen ein Spitzenteam verlieren kann, steht außer Frage. Das „wie“ ist da schon eine andere. Gegen den SV Hanse Neubrandenburg, Dritter der Tabelle, gab es eine deutliche 0:4-Klatsche. Es war die erste Niederlage nach zuvor drei Heimsiegen in Folge für den SV Traktor.
Dabei hätte es auf dem Darguner Kunstrasen alles anders laufen können. Seidel wurde früh im Strafraum vom Hanse-Keeper Robert Holz regelwidrig gelegt. Gelb für den Schlussmann und Elfmeter für die Gastgeber war die richtige und logische Entscheidung. Bob Binnenböse legte sich das Leder vom Strafpunkt hin und fand in Holz seinen Meister, der den Rückstand somit verhinderte (7. Minute). Ab da an liefen die Gäste, zuvor zwei Mal in Folge als Verlierer vom Platz gegangen, dann zur altbekannter Form auf. Was nicht unbedingt daran lag, dass sie einen Sahnetag erwischten. Traktor agierte immer einen Schritt zu spät und kam überhaupt nicht in die Zweikämpfe. Eine erster langer Ball, Hanse-Offensivmann Grapentin machte einen einfachen Haken und schon war die Kirsche ein erstes Mal im Krause-Kasten untergebracht (0:1/19.). Nachdem Voss für Hanse nach einem Freistoß mit dem Kopf einnetzte, war früh klar wie die Partie enden könnte (0:2/31.). Die wenigen Kontermöglichkeiten vergab Dargun kläglich, weil sie sich zu viele Fehlpässe leisteten. Kurzum, die Vorstellung war gruselig.
Im zweiten Durchgang hätte Grieger für den Anschluss sorgen können, verzog aber (47.). Das Verletzungspech blieb Traktor treu, der eingewechselte Palme musste nach nur zehn Minuten wieder runter. Diese Gesamtumstände spielten Hanse deutlich in die Karten. Clever spielten sie ihr Spiel durch, ließen Ball und Gegner laufen und trafen noch zwei weitere Male. Voss (60.) und Grapentin (74.) schnürten ihre Doppelpacks nach feinen Kombinationen. Traktor war auf Schadensbegrenzung aus, es blieb bei der deutlichen Niederlage.
Lange Zeit zum Überlegen haben die Gelb-Blauen jedoch nicht. Am Sonnabend erwartet man mit dem Penzliner SV die Mannschaft der Stunde.
Traktor: Krause, S. Schmidt, Neise, St. Schmidt, Franz, Maik Werner (46. Palme/ 55. Voigt), Binnenböse, Grieger, Nennemann, Seidel, Rehländer