Mit einer disziplinierten und geschlossenen Mannschaftsleistung holte Traktor am Sonnabend bei der TSG Neustrelitz II, Spitzenreiter der Landesliga Ost, ein torloses Remis. Ob man sich darüber freuen oder ärgern sollte – diese Meinung ging bei den Spielern auseinander. „Heute haben wir zwei Punkte liegen gelassen“, äußerte sich Ricardo Lewerenz nach der Partie.
Die ambitionierten Residenzstädter starteten mit mehr Ballbesitz in die Partie – nicht anders zu erwarten. Doch Traktors Abwehrriegel hielt, weil man in den Zweikämpfen von Beginn an bissig war. Es musste ein ruhender Ball her, der das Spiel so richtig in Fahrt kommen ließ. Duggert schlenzte das Leder aus 20 Metern an die Latte hinter Dargun-Keeper Schöpf. Das war das Startzeichen für die Gäste. Neustrelitz biss sich an Darguns Defensive die Zähne aus, selbst setzte die Kroll-Truppe erste Nadelstiche. Fortan entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Traktor konterte fix und holte sich erste Pluspunkte. Rehländer, mit der besten Traktor-Chance im ersten Durchgang, scheiterte freistehend am 2,01 Meter-Torwart Kevin Nethe (26.) und auch Hannes Werner war mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze nur zweiter Sieger im Duell mit dem TSG-Keeper. So ging es torlos in die Halbzeit.
Der zweite Durchgang begann mit einer unschönen Szene. TSG-Akteur Nils Runge und Darguns Oliver Groth knallten mit voller Wucht mit den Köpfen zusammen. Runge musste mit stark blutender Platzwunde runter, Groth spielte mit dickem Horn an der Stirn weiter und schmiss sich danach weiter in jedem Ball. „Hut ab vor Oli, was er da heute wieder abgezogen hat“, lobte Keeper Schöpf seinen Vordermann. In der Folge wirkte Traktor unkonzentriert. Duggert (55.) mit einem Kopfball und Gladis (62.) hatten zwei Riesenchancen für die Schröder-Elf, nutzten sie aber nicht. So rannte den Gastgebern, die in den drei Heimspielen zuvor 13 eigene Treffer erzielten, die Zeit davon. Traktor schüttelte sich und hatte wieder nach einem Konter durch Lewerenz die Chance zum Auswärtstreffer. Doch wieder war Nethe einfach zu groß um bezwungen zu werden (73.). Traktors Defensiv-Riegel hielt, auch wenn Torjäger Richter in der Nachspielzeit einen weiteren „Riesen“ liegen ließ. Nach 95 Minuten war dann Schluss. Traktor erkämpfte sich nicht unverdient einen Bonuspunkt. „Ein Sieg wäre des Guten vielleicht auch ein bißchen zu viel gewesen“, schätzte Carlo Nennemann die Partie realistisch ein. Traktor blieb im vierten von acht ausgetragenen Partien ohne Gegentreffer und bleibt weiterhin Achter.
Traktor: Schöpf, Groth, Koch, Marcel Werner, Franz, Biebel, Nennemann, Hannes Werner, R. Lewerenz, Binnenböse, Rehländer (90. Maik Werner)