Es war die 92. Minute in Pasewalk: Das Darguner Tornetz zappelte zum zweiten Mal. Doch Schiedsrichter Max Buhl vom Landesfußballverband Brandenburg pfiff den vermeintlichen Torschützen Henrik Rodewald zurück. Der PFV-Kapitän hatte sich beim Kopfball deutlich aufgestützt. Dargun atmete tief durch, Pasewalk trauerte den vielen vergebenen Chancen nach. Pasewalk und Dargun trennten sich am 10. Spieltag der Landesliga Ost 1:1 (1:0).
Die Partie zwischen dem Tabellenzehnten und dem Dritten begann mit einem Paukenschlag. Zwei Minuten waren gespielt, da bekam Pasewalks Stürmer Adrian Zenon Greskiw das Leder elf Meter vorm Tor. Darguns Hintermannschaft war noch nicht sortiert. Greskiw zog ab, schwach und ohne Druck. Darguns Keeper Krause, seit Wochen in bestechender Form, unterschätzte das Leder. Seine Fußabwehr schlug fehl, der Ball rollte unter Krauses Fuß durch und der PFV führte 1:0. Mit der Führung im Rücken, blieben die Gastgeber auf schwerem Boden weiterhin das bessere Team. Immer wieder suchten sie mit langen Bällen ihren Kapitän. Bis zur 22. Spielminute. Ein ruhender Ball musste her. Darguns Bob Binnenböse nagelte das Spielgerät aus 16 Metern ans Lattenkreuz. Krause hielt sein Team im Spiel, als er einen Pachulski-Kopfball übers Tor lenkte. Nach einer halben Stunde übernahm Traktor das Zepter. Durch das gefährliche Kurzpassspiel wurden erste gute Angriffe gefahren. Doch weder Franz (30.) noch Binnenböse (40.) brachten den Ball über die Linie.
Die erste Chance im zweiten Durchgang vergab Binnenböse nach einem Konter (50.). Doch Pasewalk blieb weiter gefährlich. Erst vergab Rodewald (55.), dann Kosakowski (59.). Mitten in der Drangphase des PFV gelang Dargun der Ausgleich. Krause bediente mit einem Abstoß Kulartz, der den Ball behauptete und den startenden Lewerenz bediente. Darguns Spielmacher blieb cool und überwand Kronemann (74.). Danach spielten beide Teams mit offenem Visier, Pasewalk vergab dabei durch Wronka (80.), Kosakowski (82.) und Jäger (86.) reihenweise erstklassige Chancen. Ein reguläres Tor fiel aber nicht mehr.
„Erst einmal bin ich froh, dass mein Team sich solche Chancen erarbeitet hat, aber eine davon hätte durchaus im Tor landen können“, trauerte PFV-Trainer Tino Mundt nach Partie über die vergebenen Punkte. Auf Darguner Seite war man heilfroh, dass man wenigstens einen Punkt mitnehmen konnte. Es war eines der schlechteren Spiele des Tabellendritten. „Mit dem Punkt wäre ich vor der Partie nicht zufrieden gewesen, jetzt bin ich es“, gab Traktor-Coach Kroll kurz nach der Partie zu Protokoll. Dargun bleibt auswärts weiterhin ungeschlagen.
Traktor: Krause, Groth (70. Westphal), Marcel Werner, Fanter, Seidel, Hannes Werner, Franz, Binnenböse, Nennemann, Lewerenz, Kulartz