Es war schon Wahnsinn, was sich am Samstag in Dargun abspielte. Am fünften Spieltag im Landesligaduell zwischen den heimischen Traktoristen und den Gästen aus Salow hätte der Gastgeber längst die Partie entscheiden müssen. Dann kam der Anschlusstreffer der Viktoria. Dargun wackelte danach gehörig, dann erlöste Bob Binnenböse seine Mannschaft.
Am Ende war das Ziel erreicht. Dargun gewann das zweite Spiel in Folge zu Hause und bleibt dort weiterhin ungeschlagen. Das 3:1 gegen die eine Stunde überforderte Salower war ein Pflichtsieg, mehr nicht.
Die Führung für Traktor erzielte Michael Rehländer nach 14 Minuten. Binnenböse luchste Salows Fanselow das Leder ab und passte zu Francesco Bannier, der Rehländer bediente. Darguns Torjäger musste nur noch den Fuß hinhalten. Dargun hatte das Spiel völlig im Griff. Immer wieder presste man früh und gewann die Bälle in der fremden Hälfte. Teilweise erarbeiteten sich die Gastgeber Torchancen im Minutentakt. Stephan Seidel (17./18.) prüfte zwei weitere Male Salows Schlussmann Stefan Grawe, dem es zu verdanken war, dass sein Team nicht das dritte Debakel in der Fremde erlebte. Nach Binnenböses Eckball stieg Sebastian Neise eine Etage höher als Salows Hintermannschaft und traf zum 2:0 (32.). Zwei Minuten zuvor ließ Bannier eine Megachance liegen, als er das leere Tor nicht traf. Die Zwei-Tore-Führung war unterm Strich zu wenig. Rehländer lief ein erstes Mal auf Grawe zu, blieb im Abschluss aber zu lässig (37.). Bis zum Halbzeitpfiff hätte die Partie entschieden sein müssen. Was dann noch folgen sollte, war eigentlich Wahnsinn.
Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufhörte. Salows Abseitsfalle ging erneut schief. Wieder war es Rehländer, der von der Mitte alleine auf Grawe zulief. Darguns Nummer 11 überlegte wohl zu lange und traf nur den Außenpfosten (53.). Doch damit nicht genug. Die Zuschauer trauten ihren Augen nicht. Bannier, genau wie Rehländer von Salow überhaupt nicht in den Griff zu bekommen, lief gut und gerne 30 Meter alleine auf Salows Schlussmann zu, und zeigt abermals Nerven (62.). Dann kam es zum Knacks im Darguner Spiel – und wie. Fanselows Volleyabnahme flog noch weit über den Kasten von Krause (72.). Salows Rico Baron machte es da besser. Ein schönes Solo verwandelte er mit einem überlegten Schuss aus 20 Metern (2:1/75.). Salow glaubte plötzlich an sich, Traktor wackelte gehörig. Spielertrainer Danny Strübing hatte zehn Minuten vor Schluss die dicke Chance zum Ausgleich, doch er fand in Krause seinen Meister. Die Gastgeber hatten wieder Konterchancen, doch blieben weiter fahrlässig. Eine Minute vor Schluss kam dann die Erlösung. Der eingewechselte Mattes Laubner bediente Bob Binnenböse, der cool blieb. Binnenböse umkurvte Grawe und machte den Deckel drauf (3:1/89.). Erneut schnappte Salows Abseitsfalle nicht zu. Kurz darauf war Schluss.
Dargun: Krause, Groth, S. Schmidt, Marcel Werner, Franz, Neise, Grieger (65. Laubner), Seidel (62. Westphal), Binnenböse, Bannier, Rehländer