von Florian Ferber (Redakteur Nordkurier)
Tor oder Nicht-Tor? Diese Frage erhitzte auch nach Abpfiff des Landesliga-Derbys zwischen dem SV Traktor Dargun und dem SV Traktor Pentz die Gemüter der Gäste. Stein des Anstoßes war eine Szene kurz vor dem Pausenpfiff, als Jan Breul im Strafraum den vermeintlichen 1:1-Ausgleich erzielte, der kurz darauf jedoch von Schiedsrichter Andreas Jenßen zurückgenommen wurde. So fuhren die Pentzer am Ende mit einer 0:2-(0:1)-Niederlage heim und blieben zum ersten Mal in dieser Saison ohne Zählbares, während die Darguner den ersten „Dreier“ verbuchten.
Entsprechend zufrieden war Trainer Marko Kroll nach der Partie. „Auch wenn ich den Ärger verstehen kann, haben wir Pentz mit den eigenen Waffen geschlagen. Wir sind robust aufgetreten und haben taktisch diszipliniert gespielt. Eine gute, geschlossene Mannschaftsleistung.“ Die münzten Bob Binnenböse mit einem schönen Lupfer
(20. Minute) und Enrico Biebel (61.) für die Platzherren in drei Punkte um.
Ganz anders die Stimmungslage beim SV Traktor Pentz. Dort haderte auch Coach Heiko Sprenger mit der vielleicht spielentscheidenden Szene und gab Auskunft über seinen kurzen Halbzeit-Plausch mit dem Unparteiischen. „Erst hat der Schiedsrichter den Treffer gegeben. Dann ist er zum Assistenten gegangen, der meiner Ansicht nach auch auf Tor entschieden hatte, und hat es doch nicht gegeben. Wegen Foulspiels am Torwart.“ Der angesprochene Assistent Axel Ring sprach im Anschluss von einem „unglücklichen Missverständnis“. „Es war ein klares Foul am Darguner Torwart und ich dachte, der Schiedsrichter hätte das gesehen und auf Freistoß entschieden“, so Ring.
Trotz allen Unmuts zeigte sich Heiko Sprenger aber auch selbstkritisch. „Sicher gab es einige fragwürdige Schiri-Entscheidungen. Wir haben es aber auch nicht geschafft, ein Tor zu schießen und haben die Linie verloren.“ Die größte Chance der Gäste hatte in der 16. Minute Philipp Meier, der einen Ball an den Pfosten drosch. Hinten zeigte die Pentzer Defensive – möglicherweise aufgrund des ungewohnten Kunstrasens – den einen oder anderen Wackler in einem umkämpften, aber selten wirklich hochklassigen Trecker-Derby.
SV Traktor Dargun: Krause; Marcel Werner, Groth, Koch, Palme (18. Fanter), Peter, Maik Werner (68. Westphal), Biebel, Nennemann, Lewerenz, Binnenböse (85. Seidel)
SV Traktor Pentz: R. Zander; A. Brandt, F. Plamann, A. Muth, Klück, Ch. Brandt, Meier, Breul (49. Gehrmann), Richter, M. Sprenger, Fernow