Dritter Heimsieg in Folge – Traktor kämpft sich zum Sieg

Es war schon eine merkwürdige Hürde, die Traktor am Sonnabend im Heimspiel gegen Viktoria Salow meistern musste. Die Gäste, mit nur elf Spielern angereist, gingen früh in Führung. Traktor biss sich rein und versuchte es spielerisch. Dann wechselte Traktor-Coach den Sieg ein, nämlich sich selbst.

Zwei gebeutelte Mannschaften trafen auf dem künstlichen Grün aufeinander. Bei den Gästen aus Salow, die Traktor im Hinspiel noch mit 4:0 abfertigten, war von Beginn an sichtbar, was sie wollten. Irgendwie möglich, sollte ein Punkt ergaunert werden. Als Traktor sich einen kapitalen Bock in der Defensive leistete, war Fabian Stach zur Stelle und setzte das Spielgerät ins lange Eck. Dargun-Torwart Andreas Schöpf, der schon zuvor 90 Minuten in der zweiten Mannschaft spielte und den erkrankten Ralf Krause gut vertrat, war zwar noch dran, es reichte aber nicht (0:1/8.). Der frühe Treffer spielte Salow deutlich sichtbar in die Karten. Bei jeder Aktion nahmen sie mit allen Mitteln die Zeit von der Uhr, was in ihrer momentanen Lage auch legitim ist. Die Seidel-Elf versuchte Viktorias Bollwerk spielerisch zu knacken. Gerade über die linke Außenbahn wurden ordentlich Meter gemacht. Doch in der Box kam nichts zu Stande. So musste ein ruhender Ball her. Rehländers Laufwerk nach einem Freistoß aus dem Halbfeld war mustergültig. Aus elf Meter hielt Traktors Torjäger seinen Schädel hin und köpfte gegen die Laufrichtung von Salow-Schlussmann Kuhnert, der sich lang machte, den Einschlag aber nicht aufhalten konnte (1:1/29.). Es war Rehländers dritter Treffer in Folge. Im weiteren Verlauf war es weiter ein Spiel auf ein Tor, es passierte bis zur Pause jedoch nichts mehr.

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Zweiter Durchgang, gleiches Spiel: Traktor rannte unermüdlich an. Die Gastgeber versuchten es weiterhin, die Führung zu erzielen. Immer wieder liefen die Gelb-Blauen an. Beide Außenbahnen spulten nun abwechselnd ordentlich Meter ab. Aber in den entscheidenden Situationen traf man irgendwie immer die falsche Entscheidung oder Salows Keeper hielt stark. So geschehen bei einem erneuten Rehländer-Kopfball, den Kuhnert stark aus der Ecke holte. Es war ein schmaler Grat, Traktor brauchte und wollte die drei Punkte, jedoch durfte die Defensive nicht vernachlässigt werden. Als Traktor schon fast müde war, ließ Salow sich auskontern. Torwart Schöpf machte das Spiel schnell und nahm Binnenböse mit. Darguns Nummer 10 passte über 40 Metern auf den startenden Seidel. Darguns Spielertrainer, in der 69. Minute für den angeschlagenen Kapitän Nennemann ins Spiel gekommen, nahm das Leder auf und hatte nur noch Kuhnert vor sich. Seidel lupfte den Ball über Salows Torwart hinweg ins Tor (2:1/83.). Der Jubel war riesig, die Führung einfach nur verdient. Spielertrainer Seidel hatte solche Situationen schon in den Heimspielen zuvor auf dem Schlappen, ohne zum Erfolg zu kommen. Es schien so, als hätte er sich sein Tor aufgespart, den Jubel in der Kurve mit inbegriffen.

Salow versuchte in den letzten sieben Minuten noch einmal alles, gefährlich wurde es jedoch nicht mehr. Dargun hätte in den Gegenzügen den Deckel draufmachen können, tat es aber nicht. Dennoch war der dritte Heimsieg in Folge perfekt.

„Heute mussten wir auf acht Stammkräfte verzichten“, so Salows Mittelfeldspieler Paul Michaelis. Selbst Trainer Danny Strübing musste 90 Minuten mitwirken. Am Ende hielten sie sich tapfer, der Darguner Sieg war verdient, dennoch wird er richtig eingeordnet werden. Die nächsten beiden Gegner heißen Görmin (3.) und Hanse Neubrandenburg (2.). Beides Kontrahenten mit anderen Kalibern.

Dargun: Schöpf, Palme, St. Schmidt, Koch, Franz, Maik Werner, Binnenböse, Marcel Werner, Binnenböse, Lewerenz (82. S. Schmidt), Nennemann (69. Seidel), Rehländer (89. Neise)