Görmin/Dargun. Warum nicht immer so, mag sich mancher der 191 Zuschauer am vergangenen Sonnabend gedacht haben, der es mit dem SV Traktor Dargun hält. Mit couragierter, kämpferischer Leistung stibitzten die zuletzt noch abstiegsbedrohten Landesliga-Fußballer vom Klostersee beim großen Favoriten SV 90 Görmin mit einem 2:1-(1:0)-Sieg drei Punkte. Und verpassten damit der abendlichen Party des Tabellendritten nach dem letzten Heimspiel der Saison einen kleinen Dämpfer. „Mit einem Erfolg wäre die Feier natürlich schöner gewesen. Ich muss das erst mal ein, zwei Stunden sacken lassen“, sagte ein enttäuschter Görminer Trainer Achim Schult.
Gleichzeitig sah der Übungsleiter die Ursache für die unerwartete Niederlage vor allem in der schwachen ersten Hälfte seiner Schützlinge. „Da haben wir gegen sehr agile Darguner zu pomadig gespielt und zu viel weggeschenkt.“ In der Tat wirkte es zeitweise so, als fehlten den Görminern gegen die engagierte Offensivreihe der Darguner um Bob Binnenböse und Ricardo Lewerenz Mittel und Ideen. „Heute gibt es nichts zu meckern. Spielerisch war es sicher nicht so toll, aber Einsatz und Kampf haben gestimmt. Wir wussten, wenn du hier in Görmin nicht dagegen hältst, holst du nichts“, sagte Darguns Coach Marko Kroll. Folgerichtig auch das 0:1 (33. Minute) durch Carlo Nennemann nach gutem Zusammenspiel mit Bob Binnenböse.
Ehe die Gastgeber in der zweiten Halbzeit zum Sturmlauf ansetzen konnten, nahm ihnen Ricardo Lewerenz mit einem klasse Freistoßtor (49.) schnell den Wind aus den Segeln und erhöhte auf 2:0. Andreas Bahls gelang zwar nahezu umgehend der Anschlusstreffer (53.), ansonsten fehlte bei den Platzherren aber die letzte Konsequenz im Abschluss oder ihnen stand ein aufmerksamer Ralf Krause im Darguner Kasten im Weg. „Die Chancen waren da, aber wir machen die Dinger im Moment einfach nicht. Trotzdem wäre der Ausgleich verdient gewesen“, so Görmins Achim Schult. Auf der anderen Seite hätte sich sein Team aber auch nicht beschweren können, hätte Hannes Kulartz kurz vor Schluss für die Entscheidung gesorgt.
So wurde nach insgesamt starker Spielzeit im Görminer Festzelt trotzdem zünftig gefeiert – „die Party ist nicht in Gefahr“ (O-Ton Andreas Bahls) –, während es bei den Dargunern ein Mysterium zu lösen gilt. „Wir müssen endlich nicht nur die ganz wichtigen Spiele gewinnen, sondern auch die anderen. Das werden wir nach der Saison aufarbeiten und versuchen, den Fehler zu finden“, erklärte Marko Kroll, heilfroh, dass seine Elf die Landesliga gehalten hat.
SV 90 Görmin: Kreutz; Gaedtke, Damm (76. Schmidt),A. Schulz (60. D. Martens), Oberländer (46. Piper), Schult, Brennecke, Lüttjohann, Meinzer, Bahls, Ewert
SV Traktor Dargun: Krause; Messing, Fanter, Groth, Marcel Werner, Ryl, Zimmermann, Nenneman, Lewerenz, Binnenböse (70. Kulartz), Rehländer (63. Krüger)
Bericht vom Nordkurier-Mitarbeiter Florian Ferber