Traktor kassiert halbes Dutzend und rutscht wieder ab

Sie schienen sich eigentlich wieder gefangen zu haben, wurden dann aber böse verhauen. Der SV Görmin machte am Sonnabend mit den Gästen aus Dargun kurzen Prozess und gewann auch in der Höhe verdient mit 6:0. Traktors Jan Koch sah zudem die Gelb-Rote Karte.

Eng ging es bisher in den Duellen zwischen Görmin und Dargun zu, bis zum Sonnabend. Dass Andreas Bahls Fußball spielen kann und weiß wo die Hütte steht, sollte sich auch bis Dargun herum gesprochen haben. Zwei Minuten brauchte Görmins Goalgetter um mit seinem Team die richtige Bahn einzuschlagen. Traktor verdaddelte das Spielgerät in der gefährlichen Zone, Bahls schnappte sich das Leder – 1:0. Weiterhin war Görmin spielbestimmend, ohne jedoch Nutzen daraus zu schlagen. Darguns Ramm köpfte für die Gäste knapp vorbei und kassierte im Gegenzug den zweiten Gegentreffer. Drei Minuten vor der Pause legte Bahls nach einem Einwurf quer und bediente Kollege Möller, der die sichere Halbzeitführung besorgte.

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Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen Rehländer und Nennemann für Tommy Lewerenz und Binnenböse. Doch Görmin hatte mal so richtig Bock. So entschied Bahls mit seinem Schuss die Partie bereits nach 52 Minuten mit dem 3:0. Da wollte sich Lukas Möller nicht lumpen lassen und erzielte nur drei Minuten später ebenfalls seinen zweiten Treffer (4:0/55.). Kurz darauf dezimierten sich die Gäste selber. Innenverteidiger Jan Koch sah nach einem Foul die Ampelkarte. Schiedsrichter Dräger hatte keine Wahl und verwies Koch des Feldes. Es war sein erster Platzverweis im Traktor-Dress. Dem Ganzen nicht genug, ging es weiter nur in eine Richtung. Der lange Möller ging vom Feld, Brennecke kam. Aus dem Spiel passierte nichts mehr, dafür bewies Görmin nach Standards ihre Stärken. Zwei Ecken und es stand 6:0. Jener Brennecke erzielte seinen Doppelpack binnen acht Minuten (72./80.). Damit zerlegten Bahls, Möller und Brennecke mit ihren Doppelpacks im Alleingang den Traktor. Einzig Rehländer hätte das Ergebnis noch korrigieren können, war aber auch nicht mehr wichtig. Es war eine desolate Vorstellung der Kroll-Elf.

Durch die Siege der Konkurrenz rutscht Traktor wieder auf einem Abstiegsplatz. Görmin macht weiter Boden gut und liegt nur noch zwei Punkte hinter Spitzenreiter Neustrelitz II, die nächste in Dargun zu Gast sind.

Traktor: Krause, Ramm, Marcel Werner, Koch, Groth, Neise, Binnenböse (46. Nennemann), Ricardo Lewerenz, Franz, Hannes Werner, Tommy Lewerenz (46. Rehländer)

 

Sonntag: Traktor läuft in den Frühling

Auch in diesem Jahr findet der „Lauf in den Frühling“ vom SV Traktor Dargun statt. Die bereits 22. Auflage startet am Sonntag ab 10:00 Uhr am Darguner Strand. Bevor die Teilnehmer sich so richtig auspowern können, gibt es vor dem Start eine fachkundig geleitete Erwärmung mit Musik. Die 500 Meter bzw. 2.000 Meter-Strecke kann dann sooft gelaufen werden, wie jeder Teilnehmer möchte. Zur Erinnerung an das Kolarienverbrennen erhält jeder Läufer eine Medaille zur Erinnerung. Für die jüngeren Teilnehmer gibt es zusätzlich ein kleines Präsent. Für die Erfrischungsgetränke sorgt die Darguner Brauerei. Also Traktoristen, ran an den Speck und bis Sonntag. Es ist übrigens ein Volkssportlauf für Jedermann.

 

Vorschau

Auswärtsspiele bestreiten die Männermannschaften des SV Traktor Dargun am Sonnabend, den 25.04.15. Die „Zweite“ fährt in die Kreisstadt und trifft dort um 13.00 Uhr auf den Tabellenvierten SV Chemie 70 Neubrandenburg.
Das Landesligateam muss eine Stunde später beim Tabellenzweiten SV 90 Görmin antreten. Nach zuletzt guten Leistungen eine sehr schwere aber vielleicht nicht unlösbare Aufgabe.
Alle Nachwuchsmannschaften haben dagegen am Sonntag Heimvorteil. Um 9.30 Uhr ist die D-Jugend nach dem Punktgewinn beim Tabellenzweiten SV Waren 09 Gastgeber für den Tabellensechsten VFC Anklam. Gleichzeitig spielt in der Kreisliga die E-Jugend gegen den Tabellennachbarn FSV 90 Altentreptow.
Um 11.00 Uhr ist dann die C-Jugend Gastgeber für den Tabellenzweiten FSV 90 Altentreptow. Da beide Mannschaften nur zwei Punkte trennen, ist mit einer spannenden Begegnung zu rechnen. Zur gleichen Zeit ist Anpfiff für die F-Jugend gegen das zweite Team des FSV 1919 Malchin.
Zum letzten Handballpunktspiel der Saison müssen die Männer des SV Einheit Demmin nach Schwaan reisen. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft vielleicht noch einen Platz in der Tabelle gut machen. Die Partie beginnt um 18.00 Uhr.

H.Voß

Traktor schafft die Überraschung – erste Auswärtsniederlage für Greifswald

Den zweiten Sieg in Folge verbuchten die Kicker von Traktor Dargun in der Landesliga Ost. Gegen den FSV Blau-Weiß Greifswald, als Tabellendritter ein echtes Spitzenteam der Liga, gelang die Überraschung des Spieltages. Mit einem am Ende zwar glücklichen aber verdienten 2:1-Sieg landeten die Gelb-Blauen einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf und verlassen die Abstiegsränge.

Wie man eine spielstarke Mannschaft schlägt, hatte Traktor wohl noch im Hinterkopf. Denn das Hinspiel ging auch zu Gunsten der Darguner aus. Und mit dieser Einstellung ging die Kroll-Elf in die Partie. Unstreitig, Greifswald tat zwar mehr in Sachen Spielkontrolle, ohne dabei diese aber kontrolliert zu übernehmen. Es war zerfahren, Traktors Mittelfeldachse um Ricardo Lewerenz und Bob Binnenböse wurde zunehmend auffälliger. Letzterer war es dann, der die erste Chance einleitete, die auch gleich fruchtete. Binnenböse direkt auf Rehländer, der auch gleich direkt zu Sturmpartner Hannes Werner weiterleitete. Werner blieb eiskalt und es stand 1:0 (18.). „Auch ich habe die Woche Champions-League geschaut“, konnte Darguns Nummer Elf sich ein Lächeln nicht verkneifen. Darguns Allrounder blieb gegen Wesolowski im Greifswald-Tor cool und verwandelte mit dem Außenrist – eben wie am Mittwoch-Abend in Porto. Traktor kam weiter aus der Tiefe und hatte immer, wenn der Ball direkt gespielt wurde, Chancen weiter davon zu ziehen. Nach einer halben Stunde sah das auch Greifswald-Urgestein Christian Hildebrandt so: „Das ist alles zu langsam!“, schrie er über den halben Platz und monierte dabei die Spielweise seiner Elf. Das änderte sich bis zur Pause auch nicht mehr. Im Gegenteil, Rehländer rackerte sich nochmal durch, wurde aber im richtigen Moment gestoppt. Mit der knappen Führung ging es in die Pause.

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Die Schützlinge um Coach Andreas Reiter müssen in der Pause ordentlich Feuer bekommen haben. Plötzlich lief der Ball schnell durch die eigenen Reihen, ohne aber in die hinterste Reihe der Darguner zu kommen. Im Gegenteil, die Gastgeber setzten immer wieder Nadelstiche und konterten geschickt. Reiter wechselte ein erstes Mal und schon wurde es zwingender. Neise rettete aber für Dargun in der 62. Minute kurz vor der Linie. Die entscheidende Phase der Partie begann und es überschlugen sich die Ereignisse. Rehländer wurde nur eine Minute später im Strafraum gehalten, für Schiedsrichter Florian Bauer zu wenig für einen Pfiff. Eine vertretbare Entscheidung.

Die Zeit rannte Greifswald davon, es musste ein ruhender Ball her. Hildebrandt verlängerte mit dem Kopf und Sander, der erst fünf Minuten auf dem Platz war, nickte zum Ausgleich ein (76.). Kurz darauf musste Ricardo Lewerenz, der sich nach einer halben Stunde nach einem Zusammenprall verletzte, sich aber durchbiss, vom Feld. Fanter kam rein, um zwei Minuten später zu jubeln. Binnenböse wollte auf jenen Fanter passen, aber Greifswalds David Scheffler kam ihm zuvor. Unfreiwillig schoss er den Ball aus der Distanz aufs Tor und überraschte damit seinen Keeper. Das Leder war drin, Traktor jubelte (2:1/78.). Es war wohl eines der kuriosesten Eigentore der Landesliga. Dargun wollte diesen Sieg, war völlig ausgepowert. Noch einmal Ehlert in der 90., doch Krause parierte. In den drei Minuten Nachspielzeit passierte nichts mehr. Traktor gewann 2:1.

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Mit dem Sieg verlässt Traktor die Abstiegsränge. Für Greifswald war es die erste Auswärtsniederlage im neunten Spiel. Für Traktor erst der zweite Heimsieg.

Traktor: Krause, Groth, Marcel Werner, Koch, Biebel, Neise, Franz (90. Thielmann), Ricardo Lewerenz (78. Fanter), Binnenböse, Hannes Werner, Rehländer (88. Westphal)