„Endlich“!! Dieses eine Wort von Außenverteidiger Andreas Franz fasste den Darguner Gemütszustand am Samstagnachmittag ganz gut zusammen. Er war also da, der erste Pflichtspielsieg im Jahr 2017.
Bevor der Ball rollte, rückte das Sportliche jedoch erstmal in den Hintergrund. Vor dem Spiel erinnerte eine Schweigeminute an den kürzlich verstorbenen Paul von Concordia Zarnekow. Den Dargunern, von denen einige Paul persönlich kannten, war es in der vergangenen Woche sichtlich schwer gefallen, diesen schrecklichen Vorfall zu begreifen. Beide Teams spielten außerdem mit einem Trauerflor.
Mit dem Anpfiff übernahm Traktor das Zepter und riss das Spielgeschehen sofort an sich. Rehländer, Bannier und Nennemann versuchten es aus der Distanz. Einer dieser Versuche wurde von Salows Keeper Gau zur Ecke geklärt, aus der dann das 0:1 resultierte. Bannier bringt den Ball scharf von rechts herein und der aufgerückte Kapitän Koch hält am langen Pfosten den Fuß hin (0:1, 22. Min.).
In der Folge kommt Salow besser ins Spiel, echte Gefahr kommt vor Krauses Kasten jedoch nicht auf. Somit schlägt Traktor wieder zu. Rehländer drängt von rechts in den Strafraum herein, sein Schuss trifft leider nur den Pfosten. Grieger schaltet am schnellsten und staubt zum 0:2 ab (37. Min.).
So geht es dann auch zum Pausentee.
In der zweiten Hälfte das gleiche Bild. Traktor gehört das Mittelfeld und die quirligen Außen werden aus der Mitte immer wieder gut eingesetzt.
Folgerichtig dann auch das 0:3. Nachdem Bannier noch mit einer „Hundertprozentigen“ am Salower Schlussmann scheiterte, war es erneut Grieger, der für die Vorentscheidung sorgte.
Von Binnenböse auf links angespielt, zieht er am Gegenspieler vorbei und läuft parallel zur Grundlinie in Richtung Tor. Als jeder mit einem Pass auf die freistehenden Mitspieler in der Mitte rechnet, haut Traktors Nummer 7 den Ball in die kurze Ecke (56. Min.). Mit der komfortablen Führung im Rücken wird Traktor etwas fahrlässig und es kommt zu einigen vermeidbaren Ballverlusten im Aufbauspiel. Der SVT hat hier Glück, dass Viktoria dies nicht ausnutzt.
Bannier sorgt dann in der 68. Minute für klare Verhältnisse, als er mit seinem 2. Saisontor das 0:4 markierte.
Bei vier eigenen Treffer sollte man eigentlich auch immer den Namen Rehländer unter den Torschützen vermuten. Dem war noch nicht so, doch seine Stunde sollte noch kommen.
Erst verarbeitet er eine tolle Kombination über Nennemann und dem eingewechselten Laubner, der Darguns Nummer 11 mustergültig bedient, zum 0:5 (77. Min.). Dann schürt er in der 86. Minute gar den Doppelpack, als er bei einem zu kurz abgewehrten Bannierschuss nachsetzt und das 0:6 erzielt.
Den Schlusspunkt setzte dann Bob Binnenböse. Bannier startet aus der eigenen Hälfte in Richtung Salower Tor und legt quer auf Traktors Nummer 10, der einschiebt und somit den 0:7 Endstand besorgt.
Nach dem Abpfiff sah man zufriedene Gesichter bei allen gelb/blau Gekleideten.
„Dies war nicht nur ein enorm wichtiger Sieg, sondern auch ein Zeichen an uns selbst, dass auch wir in der Lage sind, mal mehr als ein Tor zu erzielen“, so Mittelfeldspieler Nennemann nach der Partie.
Und Andreas Franz ergänzt: “ Vielleicht fällt das Ergebnis 1-2 Tore zu hoch aus, doch wir nehmen die 7 Tore natürlich gerne mit.“
Durch die gleichzeitige Niederlage des FSV Mirow/Rechlin verkürzt Traktor den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze auf 2 Punkte.
Traktor: Krause, Werner (73. Laubner), St. Schmidt, Koch, Franz (80. Voigt), Nennemann, Neise, Grieger (63. Si. Schmidt), Binnenböse, Bannier, Rehländer