Gemischte Gefühle waren nach dem Abpfiff auf dem Görminer Sportplatz zu beobachten. Zum einen war da die große und sichtbare Erleichterung auf Seiten der Gäste. Zum anderen nimmt die Krankenakte so langsam dramatische Züge an. Spielmacher Ricardo Lewerenz musste nach neun Minuten runter, genau wie sein Kollege Groth. Für beide endete das Auswärtsspiel im Krankenhaus. Beide verließen dieses mit bandagierten Knöcheln. Es werden Bänderrisse vermutet, die sich hoffentlich nicht bestätigen.
Marcel Werner sprang für den über Nacht erkrankten Frank Palme in die Innenverteidigung. Jens Peter ersetzte den gelb gesperrten Hannes Werner im defensiven Mittelfeld.
Traktor kann sich an diesem Tage eine Leistung bescheinigen, die das bestätigen, was in so einer prekären Situation von Nöten ist. Die Gelb-Blauen bissen auf die Zähne und hauten sich in alles rein was auf sie zukam. Görmin war besser, was nicht unbedingt überraschend war. Die 152 Zuschauer sahen ihre Heimelf mit langen Bällen und vielen gefährlichen Standards agierend. Das typische Spiel der Schult-Truppe. Bahls und Gross lauerten und waren stets gefährlich. Doch der Riegel hielt, Seidel musste einmal vor der Linie klären.
Zweite Hälfte – gleiches Spiel. Görmin wurde jetzt druckvoller und kam zu klaren Chancen. Nach einer Ecke rettete Groth auf der Linie, nachdem Gross geköpft hatte (55.). Nach einer Stunde lief Kapitän Lüttjohann auf Krause zu, der ihm aber das Leder abnahm. Die nächste Schrecksekunde folgte, als Groth sich verletzte. Fortan ging ein Ruck durch die Kroll-Truppe. Mutiger agierend gelangen die ersten klaren Chancen. Franz und Tommy Lewerenz sorgten für gefährliche Bälle. Franz war dann auch Ausgangspunkt zur Führung. Sein Freistoß mit anschließendem Gewühl im Strafraum hatte als letzte Station Görmins Stefan Damm gefunden – Eigentor (78.). Traktor führte auswärts, was den Spielverlauf auf dem Kopf stellte. Görmin kam noch einmal durch Torjäger Bahls – vorbei (83.). Die Nachspielzeit brach an, da machte Traktor alles klar. Rehländer lief alleine auf Keeper Schmidt zu, der eigentlich Feldspieler ist, aber den gesperrten Jordan vertrat. Darguns Rückennummer 11 ließ sich die Chance nicht nehmen und spitzelte das Leder am Torwart vorbei – 0:2 Endstand. Damit war der fünfte Auswärtssieg unter Dach und Fach. Traktor ist jetzt Vierter, Görmin rutscht auf Platz sechs. „Heute hat sich jeder voll rein gehauen, das war der Schlüssel zum Erfolg“ war auch Linksverteidiger Stephan Seidel erleichtert. „Die Defensivarbeit war heute grandios. Aber diese Verletzungen werden derzeit von uns angezogen. Wir jammern aber nicht, sondern konzentrieren uns jetzt auf das Heimspiel gegen Pentz“, blickte Darguns Coach schon wieder voraus. Die Klosterseestädter blieben erstmals seit dem neunten Spieltag wieder ohne Gegentreffer. Zudem gelang endlich der erste Rückrundensieg.
Wer das nächste Auswärtsspiel live miterleben möchte, kann am 26.04. mit dem Team die Reise zum FSV Mirow/Rechlin antreten. Es wird ein Bus bereitgestellt, die Karten sind ab sofort im Sportlerheim erhältlich (Preis 5 Euro).