War es nun ein gewonnener Punkt oder zwei verlorene? Diese Frage beschäftigte Fans und Spieler des SV Traktor Dargun am Samstagnachmittag nach dem Schlusspfiff. So recht beantworten konnte sie niemand.
Fakt ist, mit dem Spiel konnte man sehr zufrieden sein, mit der Chancenverwertung wieder mal nicht.
Kräftiger Wind wehte am Samstag über den Darguner Sportplatz und auch Traktor begann stürmisch. Immer wieder wurde die Anklamer Defensive früh attackiert, so dass ein geordneter Spielaufbau der Gäste kaum möglich war. Die Gelb/Blauen waren absolut Herr im eigenen Haus. Nennemanns Schuss ging knapp über den Kasten, ein Bannierversuch knapp daneben. Das 1:0 lag in der Luft und sollte dann auch fallen. Eine Flanke in den Sechzehner eroberte ein sehr gut aufgelegter Grieger mit hohem Einsatz. Seine Hereingabe landet bei Binnenböse, der den Ball kurz annimmt und aus der Drehung mit links ins lange Eck vollendet (1:0, 28. Min.).
Auch danach ist das Heimteam weiter im Vorwärtsgang. Bannier mit einer Doppelchance, aber VfC-Keeper Czekalla bleibt in beiden Situationen Sieger. Kurze Zeit später setzt sich Binnenböse, nach starkem Nennemannpass, sehr gut durch.
Er lässt zwei Gegenspieler stehen und spielt quer auf den mitgelaufenen Seidel, doch Anklams Dreier klärt in letzter Sekunde vor Traktors einschussbereitem Spielertrainer, der heute den verhinderten Rehländer vertrat.
So geht es „nur“ mit 1:0 in die Pause.
Mit Beginn der 2. Hälfte merkt man sofort, dass Anklam nicht gewillt ist, dass Spiel hier abzuschenken. Die Kombinationen werden besser, das Aufbauspiel sicherer.
Die besseren Chancen hat trotzdem weiterhin der SVT. Zwei mal hat Seidel die Möglichkeit die Führung auszubauen, beide Male landet der Ball leider nicht im Netz. Zuerst legt er sich den Ball aus spitzem Winkel etwas zu weit vor, so dass der Anklamer Keeper klären kann. Danach verarbeitet er einen tollen Griegerpass erst gut, beim Abschluss schien dann leider die Kraft zu fehlen, so dass der VfC-Schlussmamm erneut problemlos klären kann. Das hätte das 2:0 sein müssen…
Mit zunehmender Spielzeit mussten die Männer in gelb und blau, dem hohen Tempo Tribut zollen und die Kräfte schwanden zusehends. Anklam kam nun immer wieder gefährlich vor Krauses Kasten, zunächst jedoch ohne Erfolg. In der 78. Minute war es dann aber doch so weit. Anklam trägt einen starken Angriff über Traktors rechte Abwehrseite vor, Siebrecht steht als letzte Station frei vor Krause und erzielt den Ausgleich.
Was folgt, ist ein Spiel in dem beide Mannschaften mit offenem Visier agieren. Der eingewechselte Simeon Schmidt zögert aus halblinker Position etwas zu lange, so dass sein Schuss geblockt werden kann. Danach wurde es laut auf dem Kunstgrün – Binnenböse erläuft einen langen Ball und zieht am Abwehrmann vorbei. Der zieht am Trikot von Traktors Nummer 10, stürzt ihm von hinten auf die Beine und bringt ihn so zu Fall. Der fällige Pfiff von Schiedsrichterin Beumer blieb aus. Der Assistent hatte eigentlich freie Sicht auf die Situation, doch auch der hatte kein Foulspiel gesehen. Binnenböse beschwerte sich zurecht lautstark und sah dafür die gelben Karte – seine 5.! Er wird Traktor im nächsten wichtigen Heimspiel gegen Plasten wegen der Gelbsperre genau so fehlen, wie die ebenfalls gesperrten Werner und Koch.
In der Nachspielzeit hatte dann auch Anklam noch die Chance auf den Sieg, doch Krause rettete gegen den frei vor ihm auftauchenden Stürmer großartig. Danach war Schluss.
„Zwei verlorene Punkte“, so Außenverteidiger Franz nach der Partie. „Obwohl man zum Schluss noch unserem Keeper danken kann, dass er zumindest den einen Punkt festgehalten hat.
Und Seidel ergänzt:“ Mit dem 2:0 wäre das Spiel entschieden gewesen. Jammerschade, dass ich den Ball nicht im Tor unterbringen konnte. Nun haken wir das ab und konzentrieren uns auf Groß Plasten.“
Traktor: Krause, Westphal, Werner, Koch, Franz, Nennemann, Neise, Bannier (79. Laubner), Grieger, Binnenböse, Seidel (66. Si. Schmidt)