Wie reagiert eine Mannschaft nach einer Niederlage mit acht Gegentoren? Diese Frage stellten sich am Sonnabend viele Zuschauer vor dem Anpfiff der Partie zwischen Traktor und der SG Karlsburg/Züssow. Traktors Antwort folgte, indem man einen Rückstand drehte und nach 90 Minuten ein deutliches 4:1 hervorstach. Ein Sieg der immens wichtig war, wenn auch zu hoch ausfiel.
Manchmal sind es die Schlüsselszenen, die Landesligapartien entscheiden. Marcus Bischoff hatte diese nach 12 Minuten. Kurz zuvor hatte er die Führung mit seinem 17. Saisontreffer für die SG erzielt. Er hielt nach einer Ecke seine Schulter hin, der Ball trudelte über die Linie (0:1/7.). Fünf Minuten später lief er dann alleine auf Krause zu, überwand den Traktor-Keeper, jedoch ging das Spielgerät hauchdünn am rechten Pfosten vorbei. Es wäre das vermeintliche 0:2 gewesen.
Den ersten richtigen Angriff vollendete Traktor nach feiner Kombination über Binnenböse und Erik Westphal, der schnell zum wichtigen Ausgleich traf (1:1/19.). Westphals Arbeitstag endete nach 63 Minuten unfreiwillig. Die Diagnose folgte noch am frühen Abend: Schlüsselbeinbruch, Operation am Montag. Doch zuvor setzte Traktor in einer zerfahrenen ersten Halbzeit erneut ein Ausrufezeichen. Spielertrainer Seidel wurde auf der rechten Außenbahn geschickt, servierte direkt mit dem schwachen rechten Fuß für Grieger, der die Führung markierte (2:1/41.).
Im zweiten Durchgang setzten dann erneut die Gäste erste Duftmarken. Zweimal war es der lange Möller, der mit seinen beiden Hochkarätern mindestens den Ausgleich erzielen hätte müssen. Die SG versuchte die Angelegenheit spielerisch zu lösen. Mit Offensivleuten wie Lukas Möller und Marcus Bischoff sicherlich keine schlechte Idee. Krause musste sich noch einmal strecken, der Rest flog am Gehäuse vorbei. Und dann kam Traktor nochmal nach hinten raus. Grieger bekam das Leder ein zweites Mal in die Gefahrenzone serviert und nutzte die Gelegenheit zum 3:1 (83.). Danach hatten die Joker Simeon Schmidt und Michael Rehländer noch etwas zu zeigen. Schmidt schickte Rehländer in die Spur und dieser traf mit links ins lange Eck zum 4:1-Endstand (86.).
„So muss es weiter gehen, auch wenn das Ergebnis ein wenig zu hoch ausfiel“, freute sich Edelfan Willi Engel nach dem zweiten Heimspielsieg der Rückrunde, indem die Zuschauer erneut vier Traktor-Treffern sahen.
Dargun: Krause, Groth (58. Palme), Marcel Werner, Koch, Franz, Neise, Grieger, Binnenböse, Westphal (63. Rehländer), Nennemann, Seidel (85. S. Schmidt)