Traktor enttäuscht: Gnoien gewinnt Derby in Dargun

Der November könnte für Traktor punktlos enden. Im Derby gegen den Gnoiener SV verlor man verdient mit 0:1. Mit dem minimalsten aller Ergebnisse reichte den Warbelstädtern eine durchwachsene Leistung zum dreifachen Punktgewinn. Einziger Torschütze war Stürmer Martin Koll nach einer Stunde. Ein Tor Marke „Tor des Monats“.

180 zahlende Zuschauer rieben sich schon vor Beginn die Augen. Hatte Gnoiens Coach Frank Stockem mit Marius Gugat und Robert Lewerenz zwei Stützen auf der Bank Platz nehmen lassen. Letzterer kam gar nicht zum Einsatz. Bei böigem Wind auf dem Darguner Kunstgrün kamen die Gäste besser zurecht. Dabei sorgte GSV-Kapitän Balz für einige gefährliche Flanken. Einen Abnehmer fand er jedoch nicht. Es entwickelte sich eine schlechte Landesligapartie. Fehlpässe über Fehlpässe und eine Traktor-Elf ohne Strukturen. Torlos ging es in die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste. Die Gäste präsentierten sich bissiger und jetzt auch mit mehr Zug zum Tor. Doch Steinbach scheiterte freistehend nach perfekter Balz-Flanke (48.). Einmal Blut geleckt, drückte die Stockem-Truppe weiterhin aufs Krause-Tor. Der Traktor-Motor stotterte weiterhin, nichts ging. Dann nahm sich Sturm-Hühne Martin Koll das Leder. Er spazierte durchs Mittelfeld und hatte eine Idee. Mit links zog er weit vom rechten Strafraumeck ab. Wohl auch durch den Wind bedingt wurde der Ball immer länger und schlug oben links in den Winkel ein: Traumtor (61.). Gleich darauf kam Rehländer in die Partie. Darguns Angreifer sorgte gleich für Gefahr. Doch Lembke im Gnoiener Tor war auf der Hut und entschärfte den Schuss aus 20 Metern. Es war Darguns erster Torschuss, nach 65 Minuten. Die Gäste ließen sich nicht beeindrucken. Dargun hatte Glück, dass Andy Millert kein Torjäger, sondern ein Arbeiter auf dem Platz ist. Wieder flankte Balz, Millert köpfte aus Nahdistanz weit vorbei(70). Darguns Chancen waren weiterhin rar. Nennemanns Versuch aus der Ferne flog übers Tor (72.). Danach erzielte der Blondschopf sogar einen Treffer, doch Assistent Mike Rauch hatte die Abseitsfahne gehoben (80.). Es war jetzt die beste Darguner Phase. Rehländer tankte sich durch und kam zu Fall. Schiedsrichterin Angela Glodek hatte die Pfeife schon im Mund, pfiff aber nicht. Eine knifflige Entscheidung. Drei Minuten vor Schluss scheiterte Kulartz mit einem abgefälschten Schuss. In der Nachspielzeit hätte GSV-Joker Gugat für klare Verhältnisse sorgen können. Er scheiterte aber an Krause. Beim Nachschuss, der im Tor landete, wurde eine Regelwidrigkeit festgestellt. Mehr passierte nicht mehr.

Gnoien gewann aufgrund der kämpferisch besseren Einstellung verdient. Traktor blieb erstmals in dieser Saison ohne eigenen Treffer. Der November könnte sehr trist enden. Man ist in der Realität angekommen.

SV Traktor Dargun: Krause, Groth, Marcel Werner, Fanter, Seidel (81. Franz), Hannes Werner, Westphal (62. Rehländer), Nennemann, Lewerenz, Binnenböse, Kulartz

Gnoiener SV: Lembke, Loerzer, Zapel, Friedel, Tonn, Millert, Peter (59. Gugat), Klipps, Balz, Steinbach, Koll