„Der Gegner ist gefährlich!“ Mit diesen Worten äußerte sich TSG-Trainer André Schröder unter der Woche. Er sollte Recht behalten. Denn Traktor zerlegte die Schröder-Truppe förmlich in seine Einzelteile. Nach 31 Spielminuten war die Landesligapartie zwischen dem SV Traktor Dargun und der TSG Neustrelitz II, vor dem Spieltag immerhin Tabellenzweiter, quasi entschieden. Denn kurz zuvor hatte Traktor-Torjäger Michael Rehländer das 3:0 erzielt. Die Klosterseestädter ließen nicht locker und gewannen am Ende auch in der Höhe verdient mit 5:2 (3:1).
Traktor-Coach Kroll musste sein Team im Vergleich zur Vorwoche erneut umstellen. Erstmals in dieser Saison begannen die Gastgeber mit Ryl und Lewerenz als Doppelsechs. Rehländer genoss hinter Stürmer Kulartz alle Freiheiten. Ein Schachzug, der vollends aufging.
Den Dosenöffner einer starken Traktor-Vorstellung lieferte Lewerenz. Sein Schrägschuss aus 20 Metern landete unter Mithilfe von TSG-Keeper Roman Wulff erstmals im Netz (14.). Traktor blieb dran und blieb durch Konter immer gefährlich. Den wohl schönsten Angriff nutzte Binnenböse zum 2:0 (26.). Lewerenz bediente Rehländer, der perfekt für Binnenböse quer legte. Doch damit nicht genug. Dargun, vor dem Spiel drei Spiele ohne dreifachen Punktgewinn, gab weiter Gas. Rehländer wollte auch endlich in die Liste der geschossenen Tore. Mit links nahm er das Leder volley und erwischte Wulff erneut auf den falschen Fuß (31.). Die Zuschauer glaubten ihren Augen nicht. Traktor führte 3:0. Kurz darauf hielt Krause einen „Riesen“ gegen Rübling. Schröder war bedient und wechselte in der 34. Minute doppelt. Joker Kroh erzielte aus dem Gewühl das 1:3 aus TSG-Sicht (38.).
Im zweiten Durchgang ließ Traktor nicht locker. Immer wieder war es Lewerenz, der die entscheidenden Bälle in der Zentrale gegen Duggert gewann. Gierig nach Toren nutzten die Gelb-Blauen eiskalt die Löcher in der Gäste-Abwehr. Als der 18-jährige Kulartz auf die Reise geschickt wurde, rechneten alle mit dem Abschluss des Stürmers, der aber noch einmal für Rehländer servierte. Traktors-Torjäger musste nur noch ins leere Tor einschieben und es stand 4:1 (55.). Lewerenz hätte kurz darauf sogar noch erhöhen können, scheiterte aber an Wulff. Für die endgültige Entscheidung sorgte dann Rehländer. Er nahm die Bogenlampe von Marcel Werner mit dem Kopf und schnürte damit den Dreierpack und traf zum 5:1 (62.). Es war bereits Saisontor Nummer 13. Danach dezimierten sich die Gäste selber. Routinier Duggert holte Lewerenz von den Beinen und flog mit Gelb-Rot vom Platz (63.). Einzig Richter wollte auf TSG-Seite sein Torkonto noch höher schrauben und erzielte nach einem sehenswerten Solo in der 66. Minute den 5:2 Endstand. Für Richter war es bereits die 24. Bude in dieser Saison. Danach verwalteten die Klosterstädter das Ergebnis und gingen endlich wieder mit drei Punkten vom Feld.
„Heute lief für uns alles perfekt. Alle Automatismen haben gegriffen.Wir müssen jetzt aber endlich mal nachlegen“, analysierte Traktor-Kapitän Wortmann die Partie.
Für die Gelb-Blauen war es in der Liga wohl bisher beste Leistung. Auf Gäste-Seite wohl die Schlechteste. Dargun sammelt drei wichtige Punkte gegen den Abstieg und muss am Mittwoch bereits erneut antreten. Dann findet die Nachholpartie beim FSV Mirow/Rechlin statt.
Traktor: Krause, Marcel Werner (86. Groth), Wortmann, Fanter, Seidel, Ryl, Lewerenz, Nennemann, Binnenböse, Rehländer (89. Maik Werner), Kulartz (82. Westphal)