Dass der SV Victoria Salow als Aufsteiger mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird, bewiesen sie am Sonnabend gegen die Gäste aus Dargun. Mit einer unkomplizierten, aber auch effektiven Spielweise schickten sie, die bis dato mit neun angereisten Auswärtspunkten Darguner glatt mit 4:0 auf die Rückreise.

Traktors Kader war am Sonnabend erneut dünn besetzt. Spielertrainer Stephan Seidel gab sein Startelfdebüt und ersetzte Jan Koch, der sich unter der Woche im Training am Rücken verletzte.

Dargun begann die Partie mit guten Ballstafetten bis zum Sechzehner. Salow machte gleich deutlich, wie sie Dargun heute knacken wollten. Lange Bälle auf das Offensivtrio Kuhnwald, Kusturin und Strübung erwiesen sich als ein probates Mittel gegen die Klosterstädter. Alle drei sind körperlich sehr präsent und setzten sich immer wieder gut durch. So dauerte es auch nur 17 Minuten bis zum 1:0. Kusturin setzte sich stark durch und servierte gut in den Rücken der Abwehr. Krause lenkte das Spielgerät zunächst noch an den Pfosten, den Nachschuss verwandelte Ave. Weiterhin war Salow sehr präsent mit langen Bällen, es ging jedoch mit dem 1:0 in die Pause.

Der Beginn der zweiten Hälfte begann für Traktor dann wie ein Albtraum. Mit einem Doppelschlag in der 48. und 57. Minute beendete Salows Mario Kusturin Traktors Hoffnungen, hier etwas mitzunehmen. Beide Male sah die neuformierte Viererkette nicht gut aus. Ein Torjäger der alten Schule, wie es Kusturin nun einmal ist, nutzte dies eiskalt.

Die Partie war früh entschieden. Für Traktor erfreulich, dass Bob Binnenböse nach vier Wochen Verletzungspause sein Comeback gab. Das Offensivspiel war danach etwas erfrischender, aber weder Rehländer, Nennemann oder auch Westphal gelang ein Hoffnungsschimmer. So machte Salow drei Minuten vor Schluss den Deckel auf die Partie, erzielte den 4:0-Endstand und schloss nach Punkten mit den Dargunern auf.

Für die Gelb-Blauen war es ein Tag zum Vergessen und eine verdiente Niederlage.

Traktor: Krause, Franz, Marcel Werner, Seidel, Groth, Biebel, Nennemann, Grieger, Westphal, Rehländer, Sahm (57. Binnenböse)

In den vergangenen Jahren ging es immer mit einem mulmigen Gefühl auf Reisen. Doch das scheint bei den Landesligakickern aus Dargun der Vergangenheit anzugehören. In den bisherigen vier Auswärtsauftritten gab es nur einen Ausrutscher, drei Siege standen dem entgegen. Oder besser ausgedrückt: Dargun holte in den bisherigen vier Auswärtspartien genauso viele Siege wie in der gesamten letzten Saison, nämlich deren drei. Dafür benötigten die Gelb-Blauen aber auch 13 Spiele. Drei zusätzliche Punkte sprangen noch durch drei Unentschieden raus.

Am Sonnabend geht es nun zum SV Viktoria Salow (Anstoß 14:00 Uhr im Sportpark Salow). Der Aufsteiger ist mit respektablen zehn Punkten aus sieben Spielen gestartet und ist zwar vom Namen ein Unbekannter, aber nicht vom Spielermaterial. Ob Kusturin, Strübing, Störr oder Fanselow, allesamt spielten sie in ihren Karrieren höherklassig und trafen mit anderen Vereinen schon auf die Traktoristen. An Erfahrung mangelt es den Salower also nicht, die mit einem Sieg mit Traktor aufschließen könnten. Den zwei Heimsiegen soll ein weiterer folgen. Zeigt Traktor sein neues Auswärtsgesicht, könnte dieses Unterfangen schwierig werden.

Nach dem überraschendem Sieg in Penkun, freuen sich die Männer der Landesligaelf wahrscheinlich, wenn es wieder zu einem Auswärtsspiel geht. Immerhin war man in dieser Saison schon dreimal auf des Gegners Platz erfolgreich. Am Sonnabend, den 17.10.15 ist um 14.00 Uhr Anpfiff für die Mannschaft beim Neuling SV Victoria Salow.

Am Vormittag kämpfen Nachwuchsmannschaften um Punkte und Tore. Um 9.00 Uhr läuft die E-Jugend beim FSV 90 Altentreptow auf den Rasen und für die D-Jugend ist in der Landesliga um 9.30 Uhr bei Kickers JuS Spielbeginn. Ein Heimspiel hat die A-Jugend der SG Dargun/Gnoien auf dem Gnoiener Sportplatz um 10.00 Uhr gegen den TSV Einheit Tessin.

Der Sonntag beginnt mit einer Partie der F-Jugend auf dem Darguner Sportplatz. Die Jungen empfangen die SG Sarow/Pentz um 9.30 Uhr zum Punktspiel in der Kreisliga. Auswärts antreten müssen in der Landesliga die C-Jugend um 11.00 Uhr beim SV Waren und die zweite Männermannschaft um 14.00 Uhr beim FSV 90 Altentreptow 2.

Alle Handballteams gehen am Wochenende in fremden Hallen auf Punktejagd. Nach ihrem hohen Heimsieg kann die weibliche Jugend D beim SV Motor Barth um 11.30 Uhr mit viel Selbstvertrauen in die Partie gehen.

Am Abend um 18.30 Uhr müssen die Demminer Männer beim SV Warnemünde beweisen, dass sie die Niederlage des vergangenen Spieltages verdaut haben.

Am Sonntag sind die Frauen der SG Dargun/Demmin zu ungewöhnlicher Zeit gefordert. Sie tragen um 10.00 Uhr ihr zweites Saisonspiel beim Stralsunder HV 2 aus.

H.Voß

Was braucht eine Mannschaft, um in Penkun zu bestehen? Viele Landesligateams fürchten die Reise zum PSV. Es könnte vielleicht auch an der weiten Anfahrt in den tiefsten Osten unseres Landes liegen. Bei Traktor machte es am Sonnabend in der vorgezogenen Partie des 13. Spieltages besonders die Mischung aus allem. Ein hervorragend aufgelegter Torwart Ralf Krause, ein Oliver Groth, der gleich zweimal auf der Linie rettete, und ja, dann auch noch ein gewisser Tilo Sahm, der die einzig gefährliche Chance eiskalt verwertete. So war sie dann perfekt, die kleine Sensation. Dargun feierte in Penkun den Premierensieg, gewann mit 1:0 und machte sich auf eine feucht fröhliche Rückreise.

Tilo Sahm, Torjäger der zweiten Mannschaft, begann als einzige Spitze und ersetzte den verletzten Tommy Lewerenz. Michael Rehländer agierte hinter den Spitzen. Dieser Schachzug von Trainer Stephan Seidel sollte sich dann später bezahlt machen. Defensiv begannen die Traktoristen, Penkun spielte mit breiter Brust und mit zehn von zwölf möglichen Heimpunkten auf. So waren es immer wieder Penkuns Stürmer Bednarek und Suwinski, die den Gästen immer wieder vor schwere Aufgaben stellte. Doch Krause war gut drauf, hielt einen Bednarek-Kopfball spektakulär und konnte sich auf Oliver Groth verlassen, der darauf gegen Suwinski auf der Linie rettete. Penkun war drauf und dran in Führung zu gehen. Um die acht Ecken fielen immer wieder im Darguner Strafraum ein, es brannte immer, ein Tor sprang aber nicht heraus. Lebenszeichen von den Gelb-Blauen gab es von Michael Rehländer und Enrico Biebel zu notieren. Beiden Distanzschüssen fehlte aber die nötige Würze.

Im zweiten Durchgang spielte die Seidel-Elf dann besser mit, im letzten Drittel dann aber wieder zu inkonsequent. Penkun hingegen verzweifelte so langsam am Gäste-Keeper. Wiederum hielt Krause zweimal stark im Eins gegen Eins, dann war wieder Oliver Groth da. Die 76. Minute brach an und es kam zur Szene des Spiels: Krause eröffnete mit einem langen Ball das Spiel, Rehländer setzte sich auf der Außenbahn durch und flankte in die Mitte. Stürmer Tilo Sahm stand mustergültig und verwandelte zum 0:1. „Den hab ich mit dem Kopf und mit der Schulter getroffen. Ich hab dann nur noch zum Schiedsrichter-Assistenten geschaut, ob er die Fahne gehoben hatte. Und dann waren auch schon alle da, einfach nur Hammer“, beschrieb Darguns Zehner die Szene des Spiels. Dass jener Sahm überhaupt nochmal auf dem Feld steht, stand lange Zeit auf der Kippe. Ein Kreuzbandriss, Knorpelschaden im Knie, ein gebrochenes Sprunggelenk und zwei Bänderrisse hätten womöglich die Karriere von mindestens drei Fußballern beendet. Nicht so bei Sahm, seit dem Sommer machen die Knochen wieder mit. Ein strammes Programm mit dem Vater Karl-Heinz Sahm machte es möglich. Der 29-Jährige verlor an Gewicht und ist auf einem sehr guten Weg. Daher bereitete der Darguner Jubel allen eine Gänsehaut. Nach 80 Minuten hatte er seine Schuldigkeit getan und verließ das Spielfeld.

Penkun versuchte noch einmal alles, es sprang aber nichts zwingendes mehr raus. Spielertrainer Stephan Seidel gab in der Nachspielzeit noch sein Saisondebüt und hielt den Darguner Abwehrriegel zusammen. Es war Traktors viertes Spiel ohne Gegentreffer.

Dargun: Krause, Franz, Neise, Marcel Werner, Groth, Biebel, Grieger, Westphal (90. Seidel), Nennemann, Rehländer, Sahm (80. St. Schmidt)