Durchwachsen war sie, Traktors Vorbereitung. Alles Schnee von gestern, einzig die Liga zählt fortan für Darguns Landesligakicker. Und dieser glückte am Sonnabend in Altentreptow perfekt. Rehländers Flipper-Tor nach gut einer Stunde bescherte Neu-Trainer Stephan Seidel und seinen Mannen einen Einstand nach Maß.
Nervös begann Traktor in Altentreptow. Die Gastgeber hatten früh nach einer Bogenlampe nach einer Ecke die Chance zur Führung. Der Ball landete jedoch an der Latte. Nach einer Viertelstunde kamen die Traktoristen aber so langsam rein. Bis zur Halbzeit wurde das Mittelfeld hart beackert. Die gelb-blaue Hintermannschaft stellte sich auf die langen Bälle des FSV ein und gewann die wichtigen Zweikämpfe. Torgefahr strahlte die Seidel-Elf in den ersten 45 Minuten aber kaum aus.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ersetzte Tommy Lewerenz Mittelfeldkollege Erik Westphal, der bei den schwülen Temperaturen mit dem Kreislauf kämpfte. Ab jetzt zeigten die Gäste ein völlig anderes Gesicht und waren spielbestimmend. Jener Lewerenz gab auch gleich die erste Duftmarke ab. Doch Treptows Keeper Dunker entschärfte das Spielgerät. Rehländer mit einem Schuss und wieder Tommy Lewerenz, dessen Ball auf der Linie geklärt wurde, hatten weitere Möglichkeiten. Aber auch der FSV hatten einen Riesen parat, doch Traktor-Schlussmann Krause blieb im Eins gegen Eins cool.
In der 63. Minute dann die spielentscheidende Szene. Biebel und Neuzugang Grieger zogen einen Angriff über die rechte Seite auf. Rehländer ließ den Ball zunächst passieren, Lewerenz schloss ab, der Ball wurde zunächst aber abgewehrt. Altentreptow bekam den Ball aber nicht aus der Gefahrenzone. Binnenböse behielt die Übersicht und köpfte das Leder an die Latte, dann kam Rehländer und traf. „Das war ein Billard-Tor, ich musste den Ball nur noch ins leere Tor knallen“, freute sich Darguns Torjäger nach dem Schlusspfiff. Danach muss Traktor sich vorwerfen lassen, den Deckel nicht endgültig drauf zu machen. So muss man bis zur 94. Minuten bangen, als die Gastgeber in letzter Sekunde einen Kopfball aus Nahdistanz neben das Tor setzten. Dann war Schluss. Ein auf Grund der zweiten Halbzeit aber verdienter Sieg.
„Mich freut besonders, dass man im Spiel gesehen hat, was wir in sieben Wochen Vorbereitung trainiert haben. Die Jungs haben das Spiel an sich gerissen und sich den Sieg verdient“, äußerte sich Stephan Seidel nach seinem Einstandssieg.
Traktor: Krause, Biebel, Koch, Marcel Werner, Groth, Neise, Nennemann, Binnenböse, Grieger, Westphal (46. T. Lewerenz) Rehländer (90. S. Schmidt)