Traktor I testet in Kritzmow, Zweite gegen Malchin

Nach dem Blitzturnier vergangene Woche in Malchin, wird Traktor sich in der weiteren Testphase nur noch auf einen Gegner am jeweiligen Wochenende konzentrieren. Das erste 90-minütige Duell steht am Sonnabend (Anstoß 15:00) beim FSV Kritzmow an.

Der FSV belegte in der abgelaufenen Saison einen starken zweiten Rang in der Landesklasse Staffel IV. Der Aufsteiger aus 2013 feiert zudem in diesem Jahr sein 40-jähriges Vereinsjubiläum. Traktor erwartet also einen Gegner auf Augenhöhe.

Traktors Spielertrainer Stephan Seidel legte das Trainingsaugenmerk unter der Woche auf die Fitness. Einige Spieler gingen dabei über ihre Grenzen hinaus. Es ist halt Vorbereitung. Erstmals nahm auch Neuzugang Erik Grieger am Mannschaftstraining teil. Der schnelle Ex-Demminer wir das gelb-blaue Mittelfeld noch variabler machen. Seine erste Duftmarke könnte Darguns neue Nummer 13 am Sonnabend abgeben.

Die zweite Mannschaft trifft am Sonnabend in Dargun auf den FSV Malchin II.

 

Blitzturnier in Malchin: Traktors Elfmeter ausbaufähig

Blitzturnier in Malchin: Traktors Elfmeter ausbaufähig

Kein Spiel nach der regulären Spielzeit (2 x 25 Minuten) verloren um am Ende doch ganz hinten zu landen. Das Turnier in Malchin war eine feine Sache. Am Ende des Turniers hatte der gastgebende FSV die Nase vorn. Der PSV Wismar wurde Zweiter, gefolgt von Warnemünde und schließlich von Traktor.

Eine ungeahnte Schwäche offenbarten die Gelb-Blauen im Walter-Block-Stadion. Nur fünf von zwölf Elfmetern konnten verwandelt werden. Diese waren nötig, da es gegen den PSV Wismar nach der regulären Spielzeit 0:0 gestanden hatte, gegen Warnemünde 1:1.

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Gegen den PSV hatte Nennemann die beste Chance Mitte der zweiten Hälfte, als sein Schuss stark gehalten wurde. Im Elfmeterschießen hatte Wismars Schlussmann das richtige Gefühl und entschärfte Traktors Versuche. Mit 3:2 nach Elfmeterschießen zog der PSV ins Finale ein.

Im Duell der Verlierer gegen den SV Warnemünde hatte die Elf um Neu-Coach Stephan Seidel die spielstarken Warnemünder um Torjäger Telemann vor der Brust. Der SVW machte auch das Spiel und hatte zwei hundertprozentige Torchancen, die Torwart Schöpf aber stark entschärfte. Und so war es Traktor, die über einen gut vorgetragenen Konter über Rehländer, Binnenböse und schlussendlich Hannes Werner die Führung erzielen konnten. Werner blieb cool und verwandelte mit einem Fernschuss mit Hilfe des Innenpfostens zur Führung.

Warnemünde machte fortlaufend weiterhin das Spiel, der letzte Kick fehlte aber. Darguns Rehländer köpfte kurz vor Schluss an den Innenpfosten, danach sprang der Ball raus. Warnemünde blieb dran und erzielte mit der allerletzten Aktion durch Telemann den Ausgleich zum 1:1.

Im Elfmeterschießen parierte Darguns Keeper Andreas Schöpf zunächst beide Warnemünder Versuche, Traktor verwandelte. Doch dann zeigten die Gelb-Blauen Nerven und konnten nur einen der restlichen Elfer verwandeln. Der SVW behielt die Oberhand und gewann 5:4 nach Elfmeterschießen (1:1/4:3).

Traktor: Krause, Schöpf; Ramm, Marcel Werner, Franz, Hannes Werner, Seidel, St. Schmidt, Neise, S. Schmidt, Nennemann, Binnenböse, Maik Werner, Westphal, Sahm, Rehländer

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Nachgehakt, so sah Darguns Hannes Werner das Turnier:

Wie bewerten Sie das Turnier heute?

Das Turnier bewerte ich positiv. Es war interessant gegen mehrere Gegner zu spielen. Durch die kurzen Spielzeiten wurde es schon intensiv.

Sie waren der einzige Darguner, der heute ein Tor aus dem Spiel gemacht hat. Der Konter war gut heraus gespielt. Eine Taktik, die im Training geübt wurde?

Natürlich versuchen wir im Training einige Spielzüge einzustudieren. Dass es heute gut geklappt hat und ich ein Tor erzielen konnte, freut mich. Aber wir müssen in der Hinsicht noch mehr an uns arbeiten.

Ganz ehrlich, sollte der Ball dahin?

Wir hatten vorher schon die Möglichkeit zum Abschluss zu kommen, aber haben den Ball ein wenig vertändelt. Dass der Ball dann noch zu mir kam, war ein bisschen glücklich, dennoch sollte er schon dorthin, wo er gelandet ist.

Im ersten Spiel waren Sie Innenverteidiger, im zweiten Duell im rechten Mittelfeld mit Druck nach vorne. Wo sehen Sie sich lieber?

Ich sehe mich eher in der offensiven Rolle, da ich dort meine Qualitäten am besten einbringen und so der Mannschaft am effektivsten helfen kann.

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Stephan Seidel übernimmt Traktor als Spielertrainer

Es wurde viel spekuliert, jetzt ist es amtlich. Stephan Seidel, langjähriger Leistungsträger der Landesligaelf, übernimmt diese jetzt als Spielertrainer.

Hallo Herr Seidel,

Sie sind seit 1995 im Verein, jetzt folgt der nächste Schritt. Eine logische Konsequenz?

Nein, gar nicht. Ich hatte eigentlich nie geplant irgendwann mal das Traineramt zu übernehmen. Und Fakt ist auch, dass sich der Verein auch weiterhin nach Trainern umguckt.

Nichtsdestotrotz habe ich mich schon jetzt, nach wenigen Wochen sehr mit dem Gedanken angefreundet, habe versucht mich in kurzer Zeit bestens auf die neue Situation vorzubereiten und kann es eigentlich kaum erwarten, dass es endlich losgeht!!

Sie sind mit 31 Jahren noch recht jung. Dennoch stellen Sie sich der Verantwortung. Mussten Sie lange überlegen als der Vorstand auf Sie zukam?

Nein! Als der Vorstand mich fragte, ob ich mir das Amt des Spielertrainers vorstellen kann, habe ich das sofort bejaht. Nach der Knieverletzung in der vergangenen Rückrunde, werde ich eh eine ganze Zeit brauchen, bis ich der Mannschaft wieder auf dem Platz helfen kann. Das heißt, wenn die Personaldecke es zulässt, werde ich mehr Trainer als Spieler sein.

Außerdem haben mich viele ermutigende Worte aus der Mannschaft sicher gemacht, dass wir das zusammen hinkriegen!!

Wird Ihnen ein Mann an die Seite gestellt?

Ich werde mir auf jeden Fall einen zweiten Mann suchen. Da ist zur Zeit aber noch nichts spruchreif. Ich werde aber spätestens beim ersten Pflichtspiel im Pokal gegen Grimmen nicht mehr allein an der Seitenlinie stehen…

Welche Ziele haben Sie sich zusammen mit dem Team gesteckt?

Das Ziel kann nur der Klassenerhalt sein – alles andere wäre nach den Ereignissen der abgelaufenen Saison vermessen. Die Liga ist durch die beiden Aufsteiger Penzlin und Salow qualitativ noch anspruchsvoller geworden.

Wir müssen wieder mutiger und offensiver auftreten. 27 erzielte Treffer in der letzten Saison sind einfach viel zu wenig und sprechen eine deutliche Sprache. Insgesamt muss es spürbar werden, dass wir wieder mit Spaß bei der Sache sind, dann wird sich auch der sportliche Erfolg einstellen, da bin ich mir sicher.

Wie wird die Vorbereitung laufen?

Die Vorbereitung startet am 11.7 mit einem Turnier beim Ligakonkurrenten FSV Malchin. Weitere Testspiele gegen Kritzmow, Hafen Rostock und Rot/Weiss Wolgast werden dann folgen. Diese Termine wurden noch vom alten Trainerteam gemacht und selbstverständlich werden wir diese wahrnehmen. Im Rahmen unserer personellen Möglichkeiten werde ich versuchen einige Spieler auf verschiedenen Positionen zu testen.

Wie sieht die aktuelle Lage aus? Wird es Veränderungen geben?

Personell steht den beiden schwer zu verkraftenden Abhängen von Daniel Fanter und Ricardo Lewerenz ein Neuzugang gegenüber.

Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, Erik Grieger vom Demminer SV zum SVT gelotst zu haben. Erik ist offensiv variabel einsetzbar und war nach unseren Gesprächen sofort mit Ehrgeiz bei der Sache. Er wird uns auf Anhieb weiter helfen.

Unser Kader ist relativ klein, aber von seiner Qualität bin ich hundertprozentig überzeugt!

 

Testspiele:

11.07.2015          Blitzturnier in Malchin                   13:30 Uhr

18.07.2015          FSV Kritzmow                                   15:00 Uhr (A)

25.07.2015          Hafen Rostock                                 13:00 Uhr (H)

01.08.2015          RW Wolgast                                      14:00 Uhr (A)

Landespokal:

08.08.2015          Grimmener SV (VL)                       15:00 Uhr (H)

Landesliga:

15.08.2015          FSV 90 Altentreptow                     14:00 Uhr (A)

22.08.2015          FSV Mirow/Rechlin                        15:00 Uhr (H)

 

Sie fahren voll auf Traktor ab

Netty und Karsten Seidel verbindet nicht nur ihre gemeinsame Liebe. Seit 1984 sind sie glücklich verheiratet und gleichzeitig Experten wenn es um das runde Leder geht. Zwei Vereine stehen beim Ehepaar Seidel hoch im Kurs. Soweit es die Zeit zulässt, begleiten beide Traktor zusammen mit anderen Familienmitgliedern auch in Auswärtsspielen. Fans wie sie braucht jeder Verein.

Mehr als nur Fans: Familie Seidel mit Vater Karsten, Sohn Stephan und Mutter Netty (v.l.n.r.) im Traktor-Dress.

Frau und Herr Seidel,

ganz ehrlich, wie sehr haben sie am letzten Spieltag zwischen Traktor und Kicker JuS geschwitzt?

Karsten: An diesem Spieltag ging es um Sein oder Nichtsein in der Landesliga. Unser Verein sollte auf keinen Fall eine Liga tiefer rutschen. Logischerweise waren wir megaaufgeregt, feuerten unser Team an und gaben wie unserer Jungs alles, nur außerhalb des Feldes. Am Ende waren wir natürlich überglücklich auch im nächsten Jahr wieder Landesligafußball mit den Traktor-Jungs sehen zu können.

Wie kam es zur Liebe mit dem SVT?

Netty: Fußball gehörte ja sowieso schon immer zu unserem Familienleben. Als wir 1994 nach Dargun zogen, wurde unser Sohn selbstverständlich Fußballer beim SVT. Wir sind dann gemeinsam mit ihm in diesen Verein „hineingewachsen“, haben praktisch als fußballbegeisterte Eltern angefangen und uns zu überzeugten SVT-Fans entwickelt.

Können Sie sich noch an Ihr erstes Spiel erinnern, das müsste schon einige Jahre her sein?

Netty: An das definitiv erste Spiel kann ich mich nicht mehr erinnern. Frühe Erinnerungen sind aber auf jeden Fall die aufregenden Endspiele um die D-Jugend-Kreismeisterschaft gegen Altentreptow, das müsste in der Saison 95/96 gewesen sein.

Karsten: Das erste Foto in unserem Album ist vom 14:0 gegen den SV Demmin aus dem Jahr 1995.

Was war der schönste Moment als Fan?

Karsten: Zweifelsohne der Aufstieg in die Landesliga. Damals reichte nicht einfach ein Heimsieg gegen Rot-Weiß Wolgast, es musste auch eine, für ein Spiel einer Männermannschaft, unglaubliche Differenz von 14 Toren aufgeholt werden. Wir gewannen 11:0, der Aufstiegsmitkonkurrent verlor mit drei Toren Unterschied.  Das 11:0 fiel zwei Minuten vor dem Abpfiff durch einen Sonntagsschuss in den Winkel und unser SVT stieg  in die Landesliga auf. Wenn du mit Leidenschaft Fan dieser Mannschaft bist und diesen Krimi mitgemacht hast, hast du noch Wochen später ein Grinsen im Gesicht.

Netty: Als Fan des FC Hansa kommt man bei Fragen nach dem schönsten Fan-Moment natürlich nicht am legendären 3:2 – Sieg 1999 in Bochum vorbei. Mit kompletter Familie und Freunden haben wir vor Ort  mitgelitten, mitgezittert und mitgejubelt. Am Ende waren wir unglaublich glücklich und fix und fertig.

 

Frau Seidel, würden Sie sagen, dass Sie Traktor in den letzten Jahren schon einige Punkte gerettet haben, obwohl Sie „nur“ als Fan mitfiebern? (Weil Sie bei brenzligen Situationen die gegnerischen Spieler in Grund und Boden „schreist“).

Na ja, mein Mitfiebern ist schon sehr speziell und zeichnet sich durch lautes Schreien und ruheloses Umherlaufen aus. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich Punkte bringt. Der eine oder andere gegnerische Stürmer hat bei meinem traditionellen „Raaan da“ bestimmt schon verzogen, aber der eine oder andere Traktorist ist vielleicht auch irritiert.

Ihr Sohn Stephan spielt in der ersten Mannschaft. Holt er sich noch ein paar Tipps von Ihnen ein?

Karsten: Nein, nein, Stephan spielt seit 20 Jahren in diesem Verein und hat mit viel Herzblut Höhen und Tiefen miterlebt, da hat er genügend Erfahrungen gesammelt. Außerdem sind unsere potentiellen Hinweise meistens aus der Sicht  emotionaler Fans und nicht spieltaktischer Natur. Wir reden aber alle sehr gern und sehr viel über Fußball.

Ein paar Worte zu Hansa. Ihr beide seid Gründungsmitglieder eures Fanclubs „Hart am Wind“. Wie seht Ihr beide die Entwicklung der Hanseaten der letzten Jahre und wie wird die Zukunft aussehen?

Karsten und Netty: In der Zeit von 1991 bis ca. 2012 haben wir zehntausende Auswärtskilometer zurückgelegt, sehr viele neue Freunde gewonnen und den FC Hansa täglich gelebt. Leider werden derzeit kleinere Brötchen gebacken, aber die Hoffnung, wieder fester Bestandteil der 2. Liga werden zu können, ist immer noch da. Es wird ein sehr steiniger Weg, auf dem in Mannschaft, im Management und im Umfeld wirklich alles stimmen muss, um den FCH nochmal gegen die Großen der 1. und 2. Liga spielen zu sehen. Die Fans haben jedenfalls richtig Bock drauf.