90+1 – Traktors K.O. in letzter Minute

Das muss schnell wieder aus den Köpfen raus! Traktors Team inklusiver Betreuerstab war sich nach dem Spiel einig. Die bessere Mannschaft über 90 Minuten, ein verschossener Elfmeter, Gegentor in der Nachspielzeit inklusive Platzverweis. Das Glück hatten die Traktoristen gegen den SV Jahn Neuenkirchen nun wirklich nicht für sich gepachtet. So ging die Partie gegen Neuenkirchen 0:1 verloren.

Dabei hätte das Spiel am Sonnabend in die richtige Bahn laufen können. Die gruseligen ersten 30 Minuten, die auf keinen Fall Landesliganiveau hatten, wurde durch ein Elfmetergeschenk für den Gastgeber unterbrochen. Stürmer Rehländer wurde zu Fall gebracht, für alle sichtbar, mit erlaubtem Körpereinsatz. Schiedsrichter Hannes Kusch war vom eigenen Pfiff wohl selber erschrocken. Dargun-Kapitän Nennemann trat an und scheiterte mit dem Versuch in die linke Ecke an Neuenkirchen-Schlussmann Ronny Janele (38.). Doch Traktor wirkte keineswegs geschockt, sondern ging nun entschlossen zu Werke. Groth setzte sich bissig durch, der anschließende Versuch von Nennemann wurde jedoch wieder stark gehalten (40.). Von den Gästen kam in Halbzeit eins gar nichts.

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Die zweite Hälfte verlief zunächst auch nicht besser. Beide Teams lieferten sich ein Fehlpassfestival, welches beide Trainer fast zum Verzweifeln brachte. Nach einer Stunde ließ Tommy Lewerenz fast die halbe Jahn-Elf stehen, passte im richtigen Moment zu Rehländer, der trotz energischen Zerren an seinem Trikot unbedingt das Tor wollte, dabei aber nicht entscheidend abschließen konnte. Traktor zeigte sich gegenüber der Mirow-Partie, gerade was die Körpersprache angeht, deutlich verbessert. Binnenböse servierte mit einem langen Ball Rehländer, der für Westphal auflegte. Sein Schuss verfehlte aber das Tor um wenig Zentimeter (72.). Ein Tor lag für die Gelb-Blauen jetzt in der Luft, doch Neuenkirchen haute alles rein. Spätestens nach der Dreifachchance mit dem Schlussakkord von Grieger (80.) war klar, dass man noch vorne zielstrebiger werden muss um, die Bude zu machen. Neuenkirchen hatte in der 85. Minute durch Renaldo von Poblotzki eine Chance, die er sich sonst nicht nehmen lässt. Doch der Jahn-Stürmer schloss überhastet ab und verfehlte das Tor deutlich.

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Die Nachspielzeit brach an und es kam zur entscheidenden Szene. Neuenkirchen tankte sich ein erstes Mal auf der linken Seite durch. Zentimeter vor dem Traktor-Tor trafen sich Franz und Neuenkirchens Gohla. Letzterer bugsierte den Ball über die Linie. Die Grünen jubelten. Kurz darauf verabschiedete sich Darguns Binnenböse mit einer Gelb-Roten Karte vorzeitig in die Kabine. Die Partie war durch.

Hängende Köpfe in Gelb-Blau, Jubel in Grün zierten das Spielfeld danach. „Das war ein äußerst glücklicher Sieg“, äußerte sich David Schewe aus dem Trainerteam des SV Jahn Neuenkirchen nach der Partie. Seine Elf hat aus den ersten drei Partien alle neun Punkte gebunkert und rangiert auf Rang zwei.

Für Traktor geht es nach der Pokalpause am 12.09.2015 gegen Kickers JuS 03 weiter.

Traktor: Krause, Groth, Marcel Werner, Koch, Franz, Neise, T. Lewerenz (65. Grieger), Westphal, Binnenböse, Nennemann, Rehländer